32 Zoll 4K Monitor von BenQ für Profis
Der PD3220U stammt, genau wie sein nur halb so teurer Vorgänger PD3200U, der DesignVue Reihe von BenQ und richtet sich mit seinen Spezifikationen an Designer und Fotografen mit hohen Ansprüchen. Mit seinen beiden Thunderbolt 3 Anschlüssen und dem M-Book Farbmodus spricht er insbesondere MacBook Nutzer an. Wie der BenQ PD3220U im 4K Monitor Test abschneidet, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Verpackung & Lieferumfang
Der 32 Zoll große Monitor wird gut verpackt in einem sicheren aber kompakt gehaltenen Karton geliefert. Das Zubehör ist platzsparend und durchdacht in der Styropor Verpackung platziert. Der Lieferumfang umfasst folgendes:
- Benutzerhandbuch
- Report zur werksseitigen Kalibrierung
- 3-PIN Stromkabel
- 1x HDMI Kabel
- 1x DisplayPort zu Mini-DisplayPort Kabel
- 1x Thunderbolt 3 USB-C Kabel für Bild-, Strom- und Datenübertragung
- USB Typ A auf Typ B Kabel
- Hotkey Puck G2 zur Bedienung des OSD
- Standfuß
Aufgebaut ist der PD3220U innerhalb von Sekunden. Die höhenverstellbare VESA-Halterung wird mittels Sicherhungsschraube am Standfuß befestigt.
Der Standfuß besitzt ein ordentliches Gewicht (2.5kg) und hält den Monitor sehr sicher an seinem Platz. Im Test des BenQ PD3220U empfanden wir den Standfuß samt montiertem Monitor gar als etwas zu schwer. So lässt sich der Monitor nur mit deutlichem Kraftaufwand verschieben. Hierfür sorgen unter anderem die rutschsicheren Gumminoppen an der Unterseite.
Anschließend wird der Standfuß ganz simpel am Panel eingeklickt und ist einsatzbereit. Die gesamte Standfußhalterung lässt sich mittels einfachem Druck auf die Entriegelung demontieren.
Design, Ergonomie und Verarbeitung
Beim Design orientiert sich BenQ an Apple und setzt auf Minimalismus. Der Standfuß ähnelt farblich dem Spacegrau der MacBook Reihe und schmiegt sich so designtechnisch sehr gut mit Produkten von Apple.
Die Bedienelemente für das OSD und der Power Button befinden sich auf der Rückseite des Monitors. Mittels Joystick lässt es sich spielend leicht und intuitiv durch das Menü navigieren. Die beiden unbeschrifteten Druckknöpfe lassen sich im OSD frei belegen. Sie lassen sich beispielsweise zum schnellen Umschalten der Farbmodi oder dem Eingangssignal nutzen.
Auf der rechten Seite des Monitors findet sich jeweils ein USB-A 3.1, ein USB-C 3.1 und ein 3.5mm Port für den schnellen Anschluss von Hardware und Kopfhörern.
Weitere Ports sind auf der Rückseite zu finden. Diese sind nach unten gerichtet. Wie bei fast allen Monitoren, gestaltet sich der Zugang als schwierig, sobald das Gerät aufgebaut und dicht an der Wand steht. Um die Anschlüsse besser erreichen zu können, kann der Monitor im Notfall um 90° gedreht werden. Zu den Ports zählen:
- 2x USB-A 3.1
- 1x USB-B 3.1
- Eingang für den Hotkey Puck
- 2x HDMI 2.0
- 1x DisplayPort 1.4
- 2x Thunderbolt 3
Alles in allem ist die Verarbeitung als hochwertig anzusehen. Die Rückseite besteht aus Plastik und umfasst einen VESA 100×100 Anschluss, der durch den Standfuß belegt wird. Alternativ kann der Monitor an eine andere 100×100 Halterung montiert werden. Am Standfuß selbst befindet sich eine Kabeldurchführung die sich als praktisch erweist, um störende Kabel nahezu unsichtbar zu verstecken.
Die Front erfreut uns durch das Slim Bezel Design. Der Rahmen um das Panel misst schlanke 9 Millimeter. So lässt sich das Gerät sehr gut für den Multi-Monitor Einsatz nutzen. Das Panel ist nicht in den Rahmen eingelassen. Entsprechend wirkt die Front wie aus einem Guss und besteht aus einer Ebene. An der Front selbst ist lediglich der Power Button unten rechts zu sehen, welcher im eingeschalteten Zustand weiß aufleuchtet und im OSD in drei Stufen (aus, normal, stark) verstellt werden kann.
Der BenQ PD3220U lässt sich mit montiertem Standfuß um ca. 13 Zentimeter in der Höhe verstellen, um ±30° nach links und rechts drehen und um +20°/-5° neigen. Die 90° Pivot Drehung ermöglicht das Arbeiten in hochkant Position. Ideal für Grafik- und Fotobearbeitung. Der Monitor wird passiv gekühlt und ist im Betrieb nicht hörbar.
OSD mit spielend leichter Bedienung dank Hotkey Plug
Das OSD des BenQ PD 3220U ist extrem intuitiv. Es lässt sich sowohl mit dem auf der Rückseite des Monitors befindenden Joypad bedienen oder aber viel einfacher mit dem erstklassigen Hotkey Plug.
Im OSD selbst findet sich eine große Anzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Angefangen vom Signaleingang, dem PIP (Picture in Picture Modus), PBP (Picture by Picture) und PBPx4, zum Bild (Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Erweitert (Dynamischer Kontrast, Anzeigemodus, Overscan)), Farbe (Farbmodus, DualAnzeige, Farbtemperatur), Audio und KVM-Switch. Die Power LED lässt sich ebenfalls im OSD in drei Stufen regeln (1 aus, 2 mittel, 3 stark). Unter der Einstellung „Benutzer Taste“ lassen sich die Tasten 1,2 und 3 auf dem Hotkey Plug mit individuellen Schnelleinstellungen belegen. So beispielsweise 1 für Lautstärke, 2 für Helligkeit, 3 für Farbmodus.
Das Herzstück: IPS-Panel für Fotographen
Im PD3220U von BenQ werkelt ein 31.5 Zoll großes IPS-Panel von LG (LM315WR1) mit LED-Hintergrundbeleuchtung und 8-Bit Farbtiefe. Mittels FRC (Frame Rate Control) wird der Wert auf 10-Bit angehoben. Dadurch lassen sich 1.07 Milliarden Farben darstellen, was für besonders feine Farbabstufungen sorgt. Das Panel selbst ist entspiegelt und matt. Auch hier zeigt sich wieder, das die 4K Auflösung mit einem 32 Zoll Monitor sehr gut harmoniert. Selbst auf kurze Distanz sind keine Bildpunkte zu erkennen und das Bild wirkt gestochen scharf.
Die Farben des Werkskalibrierten Panels sind bereits bei der Auslieferung nahezu optimal. Profis sollten sich jedoch Zeit für die Feinjustierung nehmen. Nach der Kalibrierung mit dem Kolorimeter kommen wir auf einen sRGB Wert von 98.9%. Der für Apple wichtige DCI-P3 Farbraum wird im Test zu 93.4% abgedeckt. Enttäuschend fällt der Farbraum für den Druckbereich aus. Denn beim Adobe RGB Farbraum kommt das Panel lediglich auf 78.9%.
Das Kontrastverhältnis von 1300:1 ist für ein IPS-Panel sehr gut. Die native Leuchtdichte beträgt sehr gute 374 cd/m². Im OSD empfanden wir den Helligkeitswert 20/100 als angenehm für die Augen. Das IPS-Panel bietet im Test eine sehr gute Blickwinkelstabilität von 178°. An der Ausleuchtung gibt es nichts zu bemängeln. Selbst bei einem sehr dunklen Bild sind kaum Unregelmäßigkeiten wahrzunehmen. Lediglich in der Langzeitbelichtung sind Lichthöfe und Clouding zu sehen, welche mit bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind.
Der Bildschirm unterstützt HDR10, kann HDR allerdings nicht korrekt darstellen, da die maximale Helligkeit bei nur 374 cd/m² liegt. Echtes HDR10 benötigt 1000 Nit. In Spielen ist trotz dessen ein Unterschied erkennbar. Der Kontrast wirkt höher und Farben wirken knalliger. Ein Grauschleier, wie so oft bei HDR400 Monitoren bemängelt, ist nicht erkennbar. Ein Kaufgrund sollte der HDR Support allerdings nicht sein.
Im Standby liegt der Stromverbrauch bei durchschnittlich 0.4 Watt. Bei maximaler Helligkeit und weißem Bild wurden ca. 80 Watt gemessen. Im normalen Gebrauch lag der durchschnittliche Stromverbrauch bei 47 Watt.
Thunderbolt 3 USB-C und MacBook Pro / Air
Das BenQ beim PD3220U Apple Nutzern besondere Aufmerksamkeit schenkt, zeigt sich bereits beim Spacegrauen Standfuß und dem minimalistischen Design. Dieser Trend setzt sich auch bei den technischen Spezifikationen fort.
Zwei Thunderbolt 3 Anschlüsse kommunizieren mit dem MacBook anstandslos. Die Bild- Audio und Datenübertragung erfolgt mittels mitgeliefertem (sehr kurzem) Thunderbolt 3 oder dem original MacBook Kabel. Gleichzeitig wird das MacBook mit 85 Watt Strom versorgt und aufgeladen. Unter den USB-C Monitoren ist dieser Wert überdurchschnittlich gut.
Der Monitor kann auch als Netzteil genutzt werden. Wird das MacBook im ausgeschalteten Zustand am ebenfalls ausgeschalteten Monitor angeschlossen, so wird das MacBook aufgeladen, ohne das es aus dem Ruhezustand geweckt wird. Um das MacBook aufzuwecken, muss es aufgeklappt werden. Wird das MacBook zugeklappt, so werden alle offenen Fenster auf den BenQ Monitor verschoben. Entsprechend muss das MacBook im Mac OS Menü in den Ruhezustand versetzt werden.
Am seitlichen USB-A 3.1 Port des Monitors wurde von uns eine externe USB 3.0 Festplatte angeschlossen und getestet. Die Datenübertragung erfolgt sehr flott. Eine Videodatei mit 4 Gigabyte wurde innerhalb von 30 Sekunden übertragen. 4K 60FPS Filmmaterial aus der GoPro Hero 8 lässt sich direkt über die externe USB Festplatte ruckel- und verzögerungsfrei abspielen.
Der Sound kann wahlweise über das MacBook oder den Monitor wiedergegeben werden. Hier sind allerdings zwei Kritikpunkte zu nennen:
- Die Lautsprecher sind, wie so oft bei Monitoren, unbrauchbar. Selbst YouTube Videos sind schwer verständlich. Dagegen sind die Lautsprecher des MacBook eine wahre Offenbarung.
- Die Lautstärkeregelung ist nur umständlich über das OSD des Monitors und nicht über die Tastatur möglich. Dies liegt allerdings nicht am Monitor selbst, sondern daran, das Apple kein CEC unterstützt. Abhilfe schafft die App eqMac. Mit eqMac lässt sich die Lautstärke wie gewohnt über die Tastatur regeln.
Im OSD lässt sich zwischen zahlreichen Farbmodi umschalten. Die Farben des M-Book Modus sollen dabei denen des MacBook Bildschirms entsprechen. Und in der Tat. In der Praxis zeigen sich farblich kaum Unterschiede zum Vorbild. Die Farben entsprechen nahezu 1:1 dem MacBook. So ist praktisch keine Umgewöhnung notwendig, sobald der Bildschirm gewechselt wird.
Für das Auge angenehm empfanden wir unter Mac OS die Skalierung auf WQHD Auflösung. So bleibt alles gut lesbar und der Platzvorteil auf dem großen Desktop bleibt erhalten. Bildpunkte lassen sich mit dem bloßen Auge auf normale Distanz nicht erkennen.
Nutzung als Gaming Monitor
Das der BenQ PD3220U nicht speziell als 4K Gaming Monitor ausgelegt ist, zeigt sich bereits an der mangelnden Variablen Synchronisierung. So wird weder AMD FreeSync noch Nvidia G-Sync unterstützt.
Nichtsdestotrotz spricht nichts gegen das gelegentliche Gaming, sofern eine leistungsstarke Grafikkarte im Rechner werkelt. Das Panel bietet eine für IPS durchschnittliche Reaktionszeit von 5 Millisekunden. In der Praxis zeigt sich beim Casual Gaming kaum bis kein Ghosting/Schlierenbildung. Pro-Gamer werden mit dem Bildschirm allerdings nicht glücklich. Auch mit gängigen Konsolen wie der Xbox und der Playstation funktioniert der Bildschirm problemlos.
Der HDR Modus lässt sich in Games aktivieren. Ein Unterschied ist erkennbar. Das Bild wirkt kontrastreicher und Farben satter. Allerdings sollte dies kein Kaufgrund sein. Wie erwähnt, sind die Lautsprecher unbrauchbar. Entsprechend sollten externe Lautsprecher genutzt werden.
Fazit des BenQ PD3220U Tests
Der PD3220U von BenQ richtet sich an Designer und Fotografen, die großen Wert auf akkurate Farben und gute Blickwinkelstabilität legen. Das IPS-Panel kann im Test auf ganzer Länge überzeugen. Die Ausleuchtung zeigt keine Schwächen. Die Farbwiedergabe des Monitors ist präzise und eignet sich selbst für ambitionierte Profis. Die Werkskalibrierung bringt bereits „Out of the box“ sehr gute Ergebnisse. Der Thunderbolt 3 Support macht den Monitor speziell für Mac User sehr interessant. Der M-Book Farbmodus sorgt für MacBook ähnliche Farben und ist eine echte Bereicherung. Mit dem Hotkey Puck lässt es sich spielend leicht durch das sehr umfangreiche und mit vielen Einstellungsmöglichkeiten gespickte OSD navigieren. Das Slim-Bezel Design und der 9mm schmale Rahmen lassen den Bildschirm edel und hochwertig wirken.
Wer allerdings einen 4K Monitor für den alltäglichen Gebrauch wie Web, Office und Gaming sucht und keinen besonderen Wert auf äußerst akkurate Farben legt, findet deutlich günstigere Modelle wie den BenQ EW3270U mit ähnlich guten Eigenschaften.
Alles in allem ist BenQ mit dem PD3220U ein ausgezeichneter 4K Monitor für Profis gelungen, der seinem hohen Preis durchaus gerecht wird.
Pro | Contra |
---|---|
Hersteller | BenQ |
Auflösung | 3.840 × 2.160 |
Bildschirmgröße | 32 Zoll |
Panel-Typ | IPS (Matt) |
Farbtiefe | 10bit (1.07 Mrd. Farben) |
Bildwiederholrate | 60Hz |
Seitenverhältnis | 16:9 |
Reaktionszeit | 5ms |
Kontrastverhältnis | 1300:1 |
Helligkeit | 370 cd/m² |
sRGB | 99% |
Adobe RGB | 79% |
HDCP 2.2 | |
FreeSync | |
G-Sync | |
Höhenverstellbar | |
Pivot-Funktion | |
Anpassung | Dreh- & neigbar |
Anschlüsse | 2x HDMI 2.0 |
USB-Hub | 1x USB-C 3.1 Ausgang |
Audio | Lautsprecher (2x 2W) |
Abmessungen (BxHxT) | 715x478x186mm (mit Standfuß) |
VESA | 100x100 |
Stromverbrauch | 47W (typisch) |
Herstellergarantie | drei Jahre (Vor-Ort) |