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LG 32UL950-W

(4 / 5 bei 53 Stimmen)
Auflösung3.840 × 2.160
Bildschirmgröße31.5 Zoll
Panel-TypIPS (matt)
Bildwiederholrate60Hz
Seitenverhältnis16:9
Reaktionszeit5ms
Kontrastverhältnis1300:1
Helligkeit450 cd/m²
sRGB99
Adobe RGB85
HDCP 2.2 (nur 4K)
FreeSync
G-Sync

LG 32UL950-W – Top 4K Monitor an der Grenze zum Profi Bereich

LG 32UL950-W im Test

Häufig deklarieren Hersteller ihre Monitore für einen speziellen Einsatzbereich. Der hier vorgestellte 32UL950-W bezeichnet LG zwar als Allround-Talent. Jedoch zeigen sich in Tests Schwerpunkte für Gamer und Grafiker. Bei genaueren Hinblick stellt sich heraus, dass der LG 32UL950-W selbst für Profis mit kleineren Abzügen empfohlen werden kann.

Gute Bildqualität mit Stärken und Schwächen

Der 32 Zoll 4K U-HD Monitor von LG ist mit einem AH-IPS Panel mit Nano-IPS-Technologie ausgestattet. Das Panel ist matt und besonders gut entspiegelt, sodass bei seitlicher Betrachtung die Umgebung selbst in einem hellen Raum kaum bis gar nicht reflektiert wird. Das Panel hat nur eine echte Farbtiefe von 8 Bit, die mittels FRC auf 10 Bit gesteigert wird (beim ansonsten ähnlichen LG 32UD99-W ist ein echtes 10 Bit Panel verbaut).

Das Panel wird mit einer White-LED-Hintergrundbeleuchtung betrieben. In der Hintergrundbeleuchtung sind Nano-Partikel integriert, welche bestimmte Wellenlängen in gewissem Umfang absorbieren. Dadurch wird die Farbechtheit der Darstellung deutlich gesteigert. Während im blauen und roten Wellenlängenbereich die Intensität nur leicht reduziert wird, filtern die Nano-Partikel gut die Hälfte des Lichts im grünen, gelben und orangenen Bereich des Lichtspektrums. Diese selektive Lichtreduktion entspricht genau den Fähigkeiten des menschlichen Auges, welches ebenfalls im grün-gelben Bereich des Lichtspektrums besonders empfindlich ist. So wird verhindert, dass die Darstellung von Bildern rund um den gelben Farbbereich übersättigt wird.

LG 32ul950-W 4K Nano IPS HDR600 Thunderbolt 3

Diese werksseitig hohe Qualität der Farbwiedergabe der Hardware trägt dazu bei, dass die grundlegenden Farbräume bereits ohne jegliche Kalibrierung sehr gut abgedeckt werden. Die Abdeckung des sRGB Farbraums beträgt ab Werk bereits 93 % und diejenige des DCI-P3 Farbraums 91 %. Für die Nutzung als Multimedia- und 4K Gaming-Monitor reicht dies bereits vollkommen aus. Für professionelle Anwendungen ist eine Kalibrierung unverzichtbar und der Monitor unterstützt hierbei sogar eine Hardware-Kalibrierung mit einem Kolorimeter.

Nach der Kalibrierung erreicht der Monitor eine deutlich bessere Abdeckung der verschiedenen Farbräume. Der sRGB Farbraum wird zu gut 99 % abgedeckt, der Adobe RGB Farbraum wird zu 85 % abgedeckt und der DCI-P3 Farbraum wird, je nach Messung, zu 95 bis 98 % abgedeckt. Der weniger bekannte ECI-RGB Farbraum wird zu 78 % abgedeckt und der zukünftig besonders wichtige BT.2020 Farbraum wird immerhin zu 70 % abgedeckt. Diese Werte sind zwar ok, jedoch nicht beeindruckend. Mittlerweile kann ein großer Teil, wenn nicht sogar die Mehrzahl der Monitore auf dem Markt, zumindest den sRGB Bereich zu mehr als 100 % abdecken.

LG 32UL950-W Bildbearbeitung

Der Monitor bietet zusätzlich zu den Werkseinstellungen und zur Möglichkeit der manuellen Kalibrierung noch einen speziellen sRGB und einen DCI-P3 Modus. Die Messwerte in beiden Modi sind, um es kurz zu fassen, schlecht. Während der sRGB Modus eine Farbraumabdeckung von immerhin noch 93 % und einen ausgewogenen Farbverlauf erreicht, ist die Farbraumabdeckung im DCI-P3 Modus nur noch 91 % und die Abweichungen der einzelnen Farben zueinander enttäuschend.

Schwarz, Weiß, Grau, Helligkeit und Kontrast

Bei der Darstellung von Graustufen erreicht der Monitor zwar insgesamt ein gutes Ergebnis, jedoch zeigen sich ein paar Defizite. Insgesamt ist die Abdeckung von Helligkeitsverläufen von Weiß bis Schwarz so gut, dass selbst weit in den hellsten und dunklen Bereichen noch Abstufungen erkennbar sind. In sehr feinen Helligkeitsverläufen tritt Banding auf, also eine klare Grenze zwischen zwei Helligkeitswerten, die eigentlich stufenlos dargestellt werden sollten.

Darüber hinaus verschwinden am dunklen Ende von Helligkeitsverläufen klar unterscheidbare Bereiche bei stark seitlicher Betrachtung. Insgesamt geht hier rund ein halbes dutzend der dunkelsten Helligkeitsstufen verloren. Im hellen Bereich erscheint die Farbtemperatur subjektiv von einem reinen 6500 K Farbton abzuweichen. Die lokale Aufhellung oder Abdunkelung einzelner Bildbereiche kann diese Schwächen nicht völlig ausgleichen, jedoch werden bei den Kontrastwerten ebenfalls kleinere Mängel sichtbar.

Der dunkelste Schwarzwert liegt bei 27 cd/m². Das ist ein guter Wert, jedoch nicht herausragend. Das Kontrastverhältnis liegt bei der Messung mit 1297:1 im Toleranzbereich der Herstellerangabe von 1300:1 und ist nicht zu bemängeln. Auch die maximale Helligkeit liegt mit 446 cd/m² nur unwesentlich unter dem Wert aus dem Datenblatt. Der Weißpunkt D65 im sRGB Diagramm weicht mit 5700 K Farbtemperatur deutlich in den roten Bereich des Lichtspektrums ab und ist nicht allzu positiv zu bewerten.

Nano-IPS Panel und USB-C

Eine gewisse Schwäche zeigt sich beim Backlight Bleeding bzw. dem IPS Glow. Dieser Effekt, bei dem die Randbereiche und vor allem die Ecken des Panels aufgehellt sind, ist für ein IPS Panel normal. Die Frage ist jedoch immer wie stark der Effekt ist. Hier zeigt sich im Test, dass der Monitor im direkten Vergleich mit anderen Geräten in der Preisklasse stärker ausfällt. Trotzdem fällt dies bei der alltäglichen Nutzung kaum auf und könnte höchstens bei professioneller Bildbearbeitung stören, wenn es um eine akkurate Darstellung von Bildern geht. Die Pivot-Funktion ist bei Grafikern besonders beliebt.

Pivot

Insgesamt zeigt sich, dass die Bildqualität gut ist, was in dieser Preisklasse erwartet werden muss. Trotzdem gibt es hier und da kleinere Schwächen. Während für Multimedia Anwendungen, Gaming und Bildbearbeitung im privaten oder semi-professionellem Bereich die Testergebnisse vollkommen ausreichend sind, sollten sich Profi-Fotografen und Grafiker eher nach einem anderen Gerät wie dem Benq PD3220U umsehen.

Besonders beliebt bei MacBook Nutzern ist ein einfach zu handhabender USB-C Monitor. LG hat dem 32UL950-W zwei Tunderbolt 3 Anschlüsse spendiert, die eine Datenübertragung von bis zu 40 Gbit/s bieten. Im Test zeigt sich eine reibungslose Funktion der beiden Ports. Einige Nutzer berichten jedoch von Schwierigkeiten im Betrieb mit dem MacBook Pro.

LG 32UL950-W USB-C und Thunderbolt 3

HDR10 mit DisplayHDR 600 Zertifikat – nur wie?

High Dynamic Range, kurz HDR, ist der neue Standard, wenn es darum geht bestmögliche Kontrastwerte, vor allem in dunklen Bildbereichen zu erzielen. Hier gibt es mehrere Standards, von denen das HDR10 am weitesten verbreitet ist. Hier gibt es drei Qualitätsstufen, die von der VESA (Video Electronics Standards Association) definiert worden sind.

Hierbei spielt zwar der Schwarzwert und die Darstellung sauberer Farbgrenzen eine gewisse Rolle, jedoch werden in diesen Bereichen die Anforderungen praktisch immer erfüllt. Auch beim LG 32UL950-W ist das der Fall. Das zentrale Kriterium ist jedoch die maximale Helligkeit des jeweiligen Monitors. Die drei HDR10 Zertifikate der VESA heißen DisplayHDR 400, DisplayHDR 600 und DisplayHDR 1000. Die Bezeichnungen leiten sich von der Helligkeit ab, welche der Monitor erreichen muss.

LG 32UL950-W im Test

Fragwürdiges HDR600 Zertifikat

Für das DisplayHDR 600 Zertifikat müssten dies 600 cd/m² sein. Der LG 32UL950-W erreicht in Tests jedoch nur 450 cd/m² und liegt deshalb eigentlich im Bereich des DisplayHDR 400 Zertifikats. Der Hersteller gibt an, dass im HDR Modus Maximalwerte von 600 cd/m² erreicht werden, jedoch gibt es hierzu keine Messwerte aus Tests. Wie die höhere Einstufung zustande gekommen ist, kann deshalb an dieser Stelle nicht nachvollzogen werden. Ausgehend davon, dass dies so seine Richtigkeit hat, dürfte dieses Gerät zu den schlechteren DisplayHDR 600 Monitoren gehören und selbst im Bereich von 400 – 600 cd/m² gibt es Modelle, die eine höhere maximale Helligkeit erreichen.

Im Test konnte jedoch zumindest subjektiv eine deutlich bessere HDR Qualität festgestellt werden, als es bei einem DisplayHDR 400 Monitor zu erwarten wäre. Wer also auf eine hochwertige Darstellung von HDR Bildern viel Wert liegt, der sollte sich zumindest sicherheitshalber nach einem anderen Modell wie dem PG27UQ von Asus umsehen.

Reaktionszeiten des Monitors

Wer von der Bildqualität etwas enttäuscht ist, der hofft sicherlich auf bessere Ergebnisse bei der Geschwindigkeit. Bereits ein kurzer Blick in das technische Datenblatt lässt jedoch auch hier keine Spitzen-Ergebnisse vermuten. Laut Datenblatt beträgt die Bildwiederholfrequenz 60 Hz und die Reaktionszeit liegt bei 5 ms. Da dieser Wert sich immer auf die vergleichsweise schnelle Grau-zu-Grau Schaltzeit der Pixel bezieht und selbst dieser Wert von Herstellern noch beschönigt wird. Im Test zeigen sich selbst der Pixelbeschleunigung per Overdrive Funktion deutlich längere Zeiten.

Im Test konnte für die Grau-zu-Grau Zeit (GTG) ein Wert von 6,8 ms ermittelt werden. Der Wechsel von Schwarz zu Weiß und wieder zurück (BTW) dauert bereits 16 ms. Der Farbwechsel bei der CTC Messung kommt immerhin auf gute 4,4 ms. Der Input Lag liegt bei 10,8 ms, was zwar kein besonders guter Wert ist, jedoch für die Praxis durchaus tolerierbar ist. Die gesamte Latenzzeit liegt bei 16,9 ms.

Reaktionszeit Monitor

Links lange Reaktionszeit / Rechts 1ms

Für Freunde der neuesten Games, welche der High-End Grafikkarte das äußerste abverlangen, sind diese Testergebnisse ebenfalls nicht allzu überzeugend. Die meisten Gamer greifen so oder so zu einem Monitor mit 144Hz Bildwiederholrate. Wer jedoch mit gewissen Kompromissen leben kann, für den ist der Monitor trotzdem schnell genug,

Als erwähnenswerte Ausstattungsmerkmale für Gamer sind AMD FreeSync zwischen 40Hz und 60Hz am HDMI und DisplayPort, Dynamic Action Sync und die Motion Blur Reduction zu nennen. Dynamic Action Sync soll die Reaktionszeit der Pixel senken und die Motion Blur Reduction soll die Bewegungsunschärfe reduzieren. Inoffiziell funktioniert der Monitor auch mit Nvidia G-Sync Grafikkarten. Im „Ultimate“ Modus mit aktiviertem FreeSync funktionieren Modelle der Reihe 10xx und 20xx problemlos.

Fazit

Der LG 32UL950-W zeigt im Test, was LG im der hauseigenen Produktbeschreibung verspricht: Es ist ein Allround Monitor. Er erreicht in allen wichtigen Kategorien sehr gute Ergebnisse. Diese liegen jedoch immer ein Stück weit hinter den Spitzenwerten von speziell für den jeweiligen Verwendungszweck konzipierten Monitoren. So ist die Farbwiedergabe gut, jedoch nicht herausragend und selbiges gilt für die Reaktionszeiten.

Wer keine Spitzen-Werte in bestimmten Bereichen erwartet und Kompromisse eingehen kann, der ist mit diesem Monitor gut beraten. Wer akkurate Farben, erstklassiges HDR oder Höchstgeschwindigkeiten für High-End Games erwartet, der sollte nach einem geeigneteren Modell suchen. Auch wenn die Ergebnisse im Mittel zumindest befriedigend sind, so bleibt spätestens beim Blick auf den Preis ein unangenehmer Nachgeschmack zurück. Das Gerät liegt in einer Preisklasse von rund 1200 € – es gibt deutlich günstigere Monitore, die teilweise deutlich bessere Ergebnisse erzielen.

LG 32UL950-W Test auf YouTube

HerstellerLG
Auflösung3.840 × 2.160
Bildschirmgröße31.5 Zoll
Panel-TypIPS (matt)
Farbtiefe8bit + FRC (1.07 Mrd. Farben)
Bildwiederholrate60Hz
Seitenverhältnis16:9
Reaktionszeit5ms
Kontrastverhältnis1300:1
Helligkeit450 cd/m²
sRGB99
Adobe RGB85
HDCP 2.2
FreeSync
G-Sync
Höhenverstellbar
Pivot-Funktion
AnpassungNeigbar
Anschlüsse

1x HDMI 2.0
1x DisplayPort 1.4b
2x Thunderbolt 3 (shared)

USB-Hub

2x USB-A 3.0
1x Thunderbolt 3 (shared)
1 x USB-C Power Delivery (60W)

Audio

Lautsprecher (2x 5W)
1x Line-Out

Abmessungen (BxHxT)

715x594x231mm (mit Standfuß)
715x412x45mm (ohne Standfuß)

VESA100x100
Stromverbrauch53W (typisch)
HerstellergarantieZwei Jahre (Pickup&Return)

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